Daten der Wanderung
Wertung
Lage der Wanderung
Höhenprofil
Daten
Länge: 12,97 km
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz an der Naturwaldzelle Brunnstube an der Straße von Ebrach nach Untersteinbach.
Parkplatz GPS (Lat,Lon): 49.8588231929175, 10.4967718232517
Wanderkarte: Nördlicher Steigerwald Bamberg, Kompass Karte
Wanderbeschreibung
Die Wanderung beginnt am Parkplatz an der Grenze des NSG Brunnstube, das auch gleichzeitig eine Naturwaldreservat ist, und liegt an der Straße von Ebrach nach Untersteinbach.
Urwald im Naturschutzgebiet Brunnstube
Zunächst folgt man der Straße ein paar Meter und biegt dann bald links in den Wald ein (Wegpunkt 0–1). Der Weg führt eine ganze Weile am Naturwaldreservat vorbei. Die Faszination dieses Naturwaldreservats erschließt sich dem Wanderer nur bedingt. Die mächtigen Buchen, mit einem Alter von über 300 Jahren und Brusthöhendurchmessern von weit über einen Meter, lassen sich mehr erahnen als tatsächlich sehen. Gerade am Anfang des Weges sieht man noch recht offene Bestände mit starkem Altholz und auch eine nennenswerte Menge stehenden und liegenden Totholz, später jedoch sind die Bestände geprägt durch dichten Unterstand. Die Verjüngung ist dabei so dicht, dass man manchmal kaum in den Bestand rein schauen kann. Doch zwischen den einzelnen Jungbäumen schimmern einige starke Althölzer hervor und bilden einen lockeren Schirm.
Faszination Naturnahe Waldwirtschaft
Schließlich biegt man Richtung Geusfeld ab(Wegpunkt 2), wandert den Forstweg ein Stück entlang und biegt in einer bergab führenden Linkskurve links in einen unbefestigten Weg ein (Wegpunkt 3). Der zunächst noch breite, durch Spurrinnen durchzogene Weg geht nach einer Weile in einen schmalen Pfad über. Über einen langen Zeitraum geht es nun geradeaus. Auf dieser Wanderung lohnt es sich nicht nur wegen der beiden Naturwaldzellen einen genaueren Blick in den Wald zu werfen und ihn nicht nur als angenehme Kulisse zu betrachten. Der Pfad, dem wir beispielsweise gerade folgen, verläuft über eine mehr oder weniger ebene Fläche und führt vorbei in dichter Verjüngung liegender Buchenbestände (auf der rechten Wegseite) aber auch mit dichten Unterstand versehenen Eichenbeständen. Das Bild sollte man sich einprägen und dann einmal auf seiner nächsten Wanderung in einer anderen Gegend mit „normalen“ Buchen und Eichenbeständen vergleichen. Der Unterschied ist frappierend.
Dem Pfad folgt man nun bis zum Steinernen Kreuz (Wegpunkt 4). Hier wandert man Richtung Magdalenenkreuz weiter (Wegpunkt 5–7). Das Magdalenenkreuz steht an einem Aussichtspunkt mit mehreren Bänken und erlaubt einen stark vom umgebenden Wald eingerahmten Blick in das Vorland Richtung Handthal.
Artenreichtum im Naturwaldreservat Waldhaus
Während bisher kaum Steigungen zu bewältigen waren, geht es erst mal für ein kurzes Stück steiler bergab. Über einen Forstweg stoßen wir auf den Verbindungsweg Baumwipfelpfad‐Steigerwald. Hier verläuft auch der Keltenerlebnisweg (Wegpunkt 8–9).
Diesem Weg folgen wir nun immer geradeaus. Auch hier wandert man an einem Naturwaldreservat (Waldhaus) vorbei. Dieses Naturwaldreservat gilt als eines der am Besten untersuchten Waldgebiet in Deutschland mit einer enormen Artenfülle. Der BUND schreibt in seiner Broschüre „Naturwanderführer Unterwegs zum Nationalpark Steigerwald“ zur Kernfläche des Naturschutzgebiets:
„Allein auf diesen zehn Hektar Buchenwald wurden 407 Großpilzarten, 349 Nachtschmetterlingsarten und 289 holzbewohnende Käferarten festgestellt. Hier leben auch 15 der 24 in Bayern heimischen Fledermausarten.“
Die Wanderung führt im Anschluss einer Wiese wieder in den Wald hinein (Wegpunkt 10–11) und weiter an dem NSG entlang. Über weitere Forstwege erreichen wir nach einer Weile wieder das Naturschutzgebiet Brunnstube (Wegpunkt 12–20). Hier können wir den Bestand dann über einen kleinen Pfad erkunden und erreichen so wieder den Ausgangspunkt (Wegpunkt 21).
Fazit
Es ist nicht selten, dass man an Bannwäldern oder Naturwaldzellen vorbei kommt, ohne dass sich für den forstlich nicht vorgebildeten richtig erschließt, worin denn nun der Urwald oder das Besondere des Gebietes besteht. Auf dieser Wanderung kommt man an zwei Naturwaldreservaten vorbei, die der Beschreibung nach absolut faszinierende Buchenbestände beinhalten, mit starken und alten Bäumen, die weit über das hinaus gehen, was in forstlich bewirtschafteten Beständen üblich ist. Waldgebiete mit solchen Alleinstellungsmerkmalen verdienen einer erhöhte Aufmerksamkeit. Es ist ja nicht notwendig, dass man den Wanderer über einen Pfad zu den mächtigsten Buchen führt, aber eine gut gemachte Informationstafel (oder zwei, oder drei), die auf das Besondere hinweist, wäre nicht schlecht. So sieht man jeweils nur ein NSG-Schild und von denen gibt es bekanntlich eine inflationäre Zunahme in den letzten Jahren, sodass man schon fast achtlos an ihnen vorbeigeht.