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Naturschutzgebiet Wiesentäler bei der Menzlesmühle
Die interessanteste Zeit für einen Spaziergang ist sicherlich der Spätfrühling. Die Wiesen sind jetzt voller bunter Blütenpflanzen, auch wenn das hohe Gras meist dominiert. Das Besondere an diesem Naturschutzgebiet sind seine nassen Wiesen, die kleinräumig eine unterschiedliche Vegetation aufweisen, die auch dem weniger naturkundlich Gebildeten sofort auffallen.
Hundsberger Sägemühle
Bereits kurz nachdem wir dem Weg vom Parkplatz Neuwirtshaus aus eine Weile gefolgt sind, biegen wir rechts ab auf einen Bohlenweg. Vorbei an einem kleinen Erlenwald führt der Weg entlang der Schwarzen Rot, die sich durch einen dichten Röhrichtbestand schlängelt. Wir wandern geradewegs auf etliche Holzpolder zu, die erahnen lassen, dass bald ein Sägewerk auftauchen muss. Und tatsächlich, nachdem wir die nächste Biegung genommen haben, erscheint hinter dem vielen Holz leuchtend rot die Hundsberger Sägmühle. Das funktionsfähige Mühlernrad dreht munter vor sich hin und lässt im Sonnenlicht glitzernde Wassertropfen fallen.
Bei der Sägemühle breitet sich das Wiesental aus. Die rot blühende Kuckucks-Lichtnelke und der gelb blühende Scharfe Hahnenfuß prägen das Bild. Bald schon führt der Weg kurzzeitig aus dem Tal heraus und in den Wald hinein. Wenn wir uns nach wenigen Metern, die wir im Wald gegangen sind, umdrehen, dann ermöglicht eine kleine Lücke im Waldbestand einen Blick zurück auf die sich harmonisch in das Tal einfügende Sägemühle. Blauer Himmel, saftig grüne Wiesen und das kräftig kontrastierende Rot der Sägemühle bilden zusammen ein Landschaftsbild, das zum Verweilen einlädt.
Menzlesmühle
Nachdem wir dem Waldweg wenige Minuten gefolgt sind, führt er bei der Menzlesmühle wieder zurück in das Tal. Hier vereinigt sich der vom Norden her zufließende Hagbach mit dem aus westlicher Richtung kommenden Gauchhauser Bach zur Schwarzen Rot.
Wir folgen der Straße nach Menzles. Der Verkehr ist gering. Nur ab und an verirrt sich ein Auto hierher so dass der Naturgenuss nicht wirklich geschmälert wird. In diesem Bereich können wir beispielsweise Margeriten und Glockenblumen in den Wiesen beobachten.
Breitblättriges Knabenkraut und Trollblume
Sobald die Straße rechts den Berg hinauf abbiegt, wenden wir uns etwas nach links und folgen dem Weg entlang des Waldrandes. Der Charakter der Wiese ändert sich nun ein wenig. Es treten bachbegleitende Weiden und Erlen hinzu. Bald schon läuft der Weg entlang des Baches. Je weiter wir dem Weg folgen, umso schmaler werden die Wiesen, der Wald drängt von rechts und links in die Wiesen hinein, bis er sich endgültig schließt. Hier blüht die Trollblume und das Breitblättrige Knabenkraut. Aber auch weitständige Schachtelhalmrasen und ausgedehnte Wollgrasbestände kommen vor.
Leider sieht man immer wieder Trittspuren in der Wiese, die zu den Pflanzen führen. Mit etwas Geduld ist es aber eigentlich immer möglich auch in unmittelbarer Wegnähe Trollblumen und Knabenkräuter zu finden, ohne auf die Flächen gehen zu müssen.
Neben der vielfältigen Flora, die auch beispielsweise Sumpf-Stendelwurz und Teufelsabbiss umfasst, hat das Naturschutzgebiet ebenfalls eine interessante Fischfauna. So kommen hier neben der Bachforelle auch die Fischarten Bachneunauge und Groppe vor.