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Von der Pfaffenklinge zur Tobelschlucht


Letzte Aktualisierung: 03.06.2015

Die rund 17 km lange, höhepunktreiche Wanderung bei Wüstenrot führt zuerst durch die Pfaffenklinge zum Silberstollen, von dort weiter über die Himmelsleiter zum Wüstenroter Wellingtonien und erreicht die wilde Tobelschlucht mit dem Hohlen Stein und die tief eingeschnittene Bodenbachschlucht. Meistens unschwierige Wanderung über breite Forstwege. Durch die Klingen und Schluchten führen schmale Pfade.

Die Himmelsleiter bei Wüstenrot führt über 66 Stufen aus einer tiefen Klinge hinaus.
Die Himmelsleiter bei Wüstenrot führt über 66 Stufen aus einer tiefen Klinge hinaus. © Marko Leson

Daten der Wanderung

Wertung

Note 2

Lage der Wanderung

© Baselayer by OpenStreetMap (und) Mitwirkende, Lizenz: ODbL. © Overlays by www.Schoener-Suedwesten.de

Höhenprofil

Höhenprofil

Daten

Länge: 17,04 km

Ausgangspunkt: Parkplatz Silberstollen bei Wüstenrot

Parkplatz GPS (Lat,Lon): 49.085184, 9.452158

Wanderkarte: Freizeitkarte 518, Schwäbisch Hall - Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg

Die Detailbeschreibung, die Sie im Downloadbereich aufrufen können, beinhaltet eine genaue Beschreibung mit einer Streckenangabe in Metern von Wegpunkt zu Wegpunkt. Die Wegpunkte finden Sie vermarkt auf der Karte zur Wanderung.

Wanderbeschreibung

Vom Silberstollen zur Himmelsleiter

Vom Wanderparkplatz Silberstollen aus betritt man unmittelbar die Pfaffenklinge Info. Geländergesichert und über Steinstufen steigt man in die schluchtartige Klinge hinab. Bald erreicht man den Silberstollen (Wegpunkt 0–2), ein weiteres trauriges Überbleibsel der vergeblichen Bemühungen hier in der Region erfolgreich nach Erzen oder sonstigen wertvollen Stoffen zu graben. Der Stollen besteht aus den Gängen „Unverhofftes Glück“ (Länge: 127,6 m) und „Soldatenglück“ (Länge: 34,85 m). Begehbar sind sie nicht mehr (1). Um den Stollen rankt sich eine interessante kleine Geschichte, die denen anderer Stollen ähnelt Info (2) (3).

Die Wanderung führt zunächst über einen Pfad weiter und erreicht bald ein geteertes Sträßchen. Nach links weist ein Schild zur Himmelsleiter (Wegpunkt 3). Der ungewöhnliche Name macht ein bischen neugierig und bald schon sieht man zwischen den Bäumen hindurch eine schmale, steile Leiter aus der tiefen Klinge hinaus führen. Zuerst muss man allerdings hinabsteigen, was schnell erledigt ist. Wenn man sich der Himmelsleiter nähert, erkennt man ihren besonderen Aufbau. Es handelt sich dabei um einen "Douglas-Baumstamm aus welchem 66 Stufen herausgearbeitet wurden" (4). Das Balancieren auf dem Stamm erübrigt sich. Gesichert mit einem Geländer rechts und links kann man recht gefahrlos den Höhenunterschied überwinden.

Vom Wüstenroter Wellingtonien zur Tobelschlucht

Weiter geht es über zunehmend bequemer werdende Forstwege zum Wüstenroter Wellingtonien (Wegpunkt 4). Die Mammutbäume, die hier wachsen "sind mit fast 45 m Höhe und bis 165 cm Durchmesser in 1,5 m Höhe" die "höchsten und dicksten Bäume im Forstbezirk Löwenstein" (5).

Über den Fuchsklingenweg und den Lohmüllerweg erreicht man Neulautern (Wegpunkt 5–12). Der weitere Verlauf der Wanderung führt über bequeme Forstwege. Recht häufig liegen die Waldbestände links und rechts des Weges in Verjüngung, so dass sich immer wieder ein freier Blick ergibt. Schließlich erreicht man ein Schild, welches nach links zur Tobelschlucht weist (Wegpunkt 13–23).

Bevor man diesem Schild folgt, sollte man aber dem rechts abbiegenden Pfad folgen und einen Abstecher zum Hohlen Stein machen und von dort in den grottenartigen Kessel weitergehen. Der Hohle Stein ist eine imposante Erscheinung. Mehrere Meter hoch und etliche Meter breit wurde die Wand von unten her ausgespült, sodass sich ein beeindruckender Überhang gebildet hat. Ein mit Stufen gesicherter Pfad führt steil am Hohlen Stein vorbei. Über ihn gelangt man in einen von Sandsteinwänden umgebenen Kessel.

Auf dem gleichen Weg zurück erreicht man wieder den Forstweg und geht nun durch die Tobelschlucht. Manche Klinge bekommt den Namen Schlucht verpasst, was das ein oder andere mal etwas übertrieben wirkt. In der Tobelschlucht jedoch kommen sich steile Felswände an einer Stelle so nahe, dass sich wirklich ein schluchtartiger Eindruck einstellt.

Die Bodenbachschlucht

Die Schlucht ist weitgehend problemlos zu begehen. Der Pfad endet später an einem Forstweg. Hier wendet man sich nach links und anschließend wieder nach rechts (Wegpunkt 24) bis ein weiteres Schild zur Bodenbachschlucht zeigt (Wegpunkt 25). Die Begehung erfolgt auf einem zunächst noch recht breiten Weg, der langsam bergauf führt und dabei immer schmaler wird, bis er einen leichten Steig Charakter bekommt. Zur Linken schneidet sich die Schlucht immer tiefer ein, doch da der Pfad nicht direkt an der Abbruchkante entlang führt, kann man nur durch den Wald einen Blick auf den sehr steilen Gegenhang werfen. Zwischen dem vielen braunen Laub der Buchen schaut ab und an der ein oder andere Felsbrocken oder das ein oder andere Felsband hervor. Schließlich erreicht man den Parkplatz Seewiese (Wegpunkt 26–27).

Vom Parkplatz Seewiese aus wandert man nach Wüstenrot. Im Ort kommt man Bausparmuseum vorbei. Die Öffnungszeiten sind jedoch recht eingeschränkt (Sonn- und Feiertage, 14.00 - 17.00 vom 1. Mai bis 30. September. Stand: 01.07.2015) (6). Man durchquert den Ort und erreicht so wieder den Ausgangspunkt (Wegpunkt 28–35).


Alle Bilder: © Marko Leson
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Nach obenHöhepunkte der Wanderung

ZurückBodenbach– und Tobelschlucht

In den Löwensteiner Bergen befinden sich zwei tief eingeschnittene Klingen, die Bodenbachschlucht und die Tobelschlucht, erstere ist Naturschutzgebiet und letztere hat – wegen ihrer geringeren Ausdehnung – den Status eines Naturdenkmals. Durch beide Gebiete führt ein Pfad, so dass man die Gebiete problemlos begehen kann. Die Tobelschlucht wirkt dabei insgesamt wilder. Felsige Engstellen, schroffe Wände in einem grottenartigen Kessel und der mächtige Hohle Stein lassen eher an eine Schlucht denken, als beispielsweise bei der Bodenbachschlucht.

ZurückPfaffenklinge und Silberstollen

Im Jahr 1772 hielt sich in der Region eine dubiose Gestalt, der Bergrat Riedel aus Sachsen, auf. Ihm gelang es an verschiedenen Stellen wie in Wüstenrot oder in Groß Erlach auf Basis zweifelhafter Funde etliche wohlhabende Menschen für den Silberbergbau zu begeistern. Die angekündigte Rendite realisierte sich aber nie, da man kein Silber fand. Nach und nach verloren die Investoren die Geduld. Bergrat Riedel wurde schließlich in Löwenstein 1777 verhaftet und als Betrüger verurteilt.


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