Daten der Wanderung
Wertung
Lage der Wanderung
Höhenprofil
Daten
Länge: 12,46 km
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Brenden zwischen Staufen und Brenden südöstlich von St. Blasien.
Parkplatz GPS (Lat,Lon): 47.739287813128, 8.21698346450591
Wanderkarte: Waldshut-Tiengen, Schluchsee, Naturpark Schwarzwald Süd (4), Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
Wanderbeschreibung
Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz Brenden.
Um ehrlich zu sein: Vom Wanderparkplatz Brenden bis rund 1 – 2 km hinter Staufen ist die Wanderung nett, aber nichts Besonderes. Man wandert durch Wiesen und Weidenlandschaft und durch eher tristen Fichtenforst. Das spannendste ist dabei, dass man kurz nach dem Damwildgehege an eine Stelle kommt, an der etliche Informationstafeln aufgestellt sind, die über Hans Müller von Bulgenbach informieren. Er war Kind des vor uns liegenden Dorfes, und spielte anno 1525 eine wichtige Rolle im Bauernaufstand. Ich meine das völlig ironiefrei, denn tatsächlich finde ich solche Informationstafeln, die einem einen Einblick in lokale Gegebenheiten geben, immer wieder hochinteressant.
Dennoch fing ich auf dieser Etappe an mich zu fragen, warum zum Henker der „Premiumweg“ Steig im Namen führt und überhaupt, was daran Premium sein soll.
Doch nachdem man die Straße zur Talsperre überquert hat und nun kontinuierlich bergab geführt wird, wird es bald mit jedem Meter besser und besser und besser. Nachdem ich ein paar Stunden später wieder am Wanderparkplatz angekommen bin, bin ich begeistert und denke, dass es sich um eine der besten Wanderungen handelt, die ich hier im Südwesten bisher gegangen bin.
Bannwald Schwarzahalden
Man merkt es relativ schnell an den Bäumen: nicht mehr das Fichteneinerlei dominiert wie zu Beginn, sondern der Anteil der Tannen nimmt zu – und vor allen Dingen: was für Tannen!! Wer Wald nicht nur als Kulisse für seine Wanderung wahr nimmt sondern auch einen Blick dafür hat, was da so wächst, der wird mir zustimmen können. Es ist ein grandioser Wald durch den man dort wandert. Wenn es auch nur Einzelexemplare sind, aber immer wieder kommt man vorbei an Kaventsmännern sondergleichen. Dick und alt und bestimmt ist der ein oder andere 40 m hoch. Doch nicht nur die Bäume begeistern mich. Der noch recht breite aber eingewachsene Forstweg wird flankiert von Felsformationen und bricht steil nach unten ab. So wandert man immer bergab, bis man im Tal an der Schwarza ankommt und von dessen Rauschen begrüßt wird. Der Bach verläuft tief eingeschnitten unterhalb des Weges. Bäume liegen quer oder krallen sich an den Steilwänden fest.
Der Weg führt eine Weile am Bach entlang und an dem Tag als ich die Wanderung gemacht habe wird der Wildnischarakter noch dadurch unterstrichen, dass mehrere Bäume umgefallen sind und über den Weg liegen.
Rauf zum Rappenfelsen
Allerdings: Steigcharakter hat das Ganze bisher immer noch nicht. Als mein GPS 640 HM anzeigt, müssen wir links abzweigen und einen Forstweg leicht bergauf gehen. Kurz darauf zweigt ein Pfad ab und endlich: es geht bergauf. Ein herrlich felsiger Pfad führt uns viel zu kurze 100 HM bergauf. Kaum haben sich Herz, Lunge und Beine an den Aufstieg gewöhnt und freuen sich auf weitere Meter, ist es schon vorbei. Ein Forstweg kreuzt. Wir biegen links ab und sind schon ein bischen enttäuscht, dass es nun auf einen Forstweg weitergehen soll, doch am Ende sind es nur wenige Meter. Wir verlassen den Weg und schwenken in einen Pfad ein. Es geht nicht mehr ganz so steil bergauf, dafür gewinnt der Weg zunehmend alpinen Charakter. Und tatsächlich: für eine Mittelgebirgswanderung ist der Pfad überraschend ausgesetzt. Links geht es steil bergab, der Pfad nur schulterbreit und rechts bereits wieder Felsen. Wenn auch nur für wenige Meter, dennoch, wer nicht schwindelfrei ist, kann an dieser Stelle ins Schwitzen geraten.
So kommt man am Rappenfelsen vorbei, wandert anschließend noch weiter über schöne naturbelassene Pfade und erklimmt in einem kleinen, gemeinen Schlussanstieg die letzen Höhenmeter. Es folgen wieder reine Fichtenforsten und man merkt, dass die Wanderung kurz vor ihrem Ende steht und der Parkplatz nicht mehr weit ist.
Fazit
„Offiziell“ beginnt die Wanderung an der Bushaltestelle in Staufen. Wer sie hier beginnt, der kommt schneller in den Genuss des herrlichen Waldes. Ansonsten ist es halt so, wie es bei Rundwanderungen öfters ist. Eine gewisse Durststrecke im Zu- oder Abstieg muss man hinnehmen.
Diese Wanderung ist ein Topweg. Kein Vergleich zu dem, was sonst noch so regelmäßig als Premiumwanderung firmiert. Wer schon die ein oder andere gelaufen ist, der weiß, dass man die Erwartungen nicht zu hoch schrauben darf, nur weil die Wanderung sich „Premium“ nennen darf. Der Rappenfelsensteig ist es aber auf jeden Fall.
Wandern mit Hund
Die Wanderung stellt keine besonderen Ansprüche. Am Anfang ist sie weitgehend schattenfrei, doch dann verläuft sie zu rund 2/3 ausschließlich im Wald. Der Steig ist steil, ist aber sicherlich für einen nicht zu alten Hund kein Problem.
Auf einen Blick
Wasser: | Die Schwarza ist zum Teil schwierig zu erreichen. |
Schwimmen: | Nein |
Steigung: | Es sind steile Abschnitte vorhanden. |
Straßen: | Kurze Strecken verlaufen auf Straßen mit geringem Verkehr. |
Orte: | Ein Weiler wird durchquert. |
Schwierigkeiten: | Keine |
Exposition: | Anfangs durch Wiesenlandschaft ohne Schatten. Rund ⅔ führt durch Wald. Steigungen sind beschattet. |