Karte
Hinweis zur Begehung der Hörschbachschlucht
Vorderer Hörschbachfall
Für einen schnellen Spaziergang durch die Hörschbachschlucht steuert man am besten den Parkplatz an, der unmittelbar am unteren Wasserfall angrenzt.
Zunächst erreicht man den vorderen Wasserfall, der über eine Kante 5 m in die Tiefe stürzt. An dieser Stelle fließt der Bach über die Engelhofer Platte (1). Diese Gesteinsplatte ist deutlich härter als der darunter liegende Gipskeuper und leistet der Erosion damit erheblich stärkeren Widerstand. Nichtsdestotrotz muss auch die Engelhofer Platte immer wieder der Kraft des Wassers nachgeben - wenn auch auf Umwegen.
Das über die Kante fließende Wasser gräbt die sich unterhalb der Platte befindliche Gipskeuperschicht ab und unterminiert so nach und nach die nur 50 - 60 cm hohe Gesteinsplatte. Je mehr sie nun ihrer Stütze beraubt wird umso stärker kommt sie durch ihr Eigengewicht in Bedrängnis. Schließlich bricht ein Teil der unterminierten Platte nach. Die so genannte rückschreitende Erosion hat zugeschlagen. Der Wasserfall verlegt sich auf diese Art selbst immer weiter nach hinten. Diesen Trog, den das Wasser im Laufe der Jahre geformt hat, kann man vom Wanderweg aus hervorragend einsehen.
Wanderweg durch die Hörschbachschlucht
Folgen wir dem Weg entlang des Baches, werden wir im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein geführt. Wie in anderen Schluchten auch wird der Weg zunehmend matschig, schlammig und rutschig. Manchmal kann es sein, dass man knöcheltief im Schlamm versinkt.
Rechts und links des Weges steigen die Hänge zunächst nur sanft an. Das Bachbett ist anfangs vergleichsweise breit und die Wege haben ausreichend Platz. Zu Beginn der Schlucht hat sich der Efeu beinahe jedes Baumes bemächtigt. Auch am Boden bildet er einen nahezu geschlossenen Teppich und überwogt mit seinem Grün alle anderen Pflanzen. Ein wenig urwaldartig erscheint mir diese Szenerie. Der Bach zeigt ein paar imposante Prall- bzw. Rutschhänge, wo die Erosion stark den angrenzenden Hang angenagt hat. Ohnehin ist so mancher Baum umgekippt, so dass man manchmal nur das Wasser plätschern hört aber nicht sieht. Nachdem der erste "wilde" Eindruck einiges hat erwarten lassen, ist der Charakter des Baches anschließend allerdings für eine ganze Weile noch ruhig.
Munter mäandriert er neben dem Weg. Der Efeu zieht sich zurück, die Hänge werden ein bisschen steiler und die Schuhe immer schmutziger. Dann plötzlich kommen wir um eine Kurve, Bäume und Gesträuch nehmen uns zunächst die Sicht. Wir haben den Eingang zu den letzten hundert Metern erreicht. Sandsteinbrocken wie von einer Riesenhand aus den sich nun immer schärfer einschneidenden Hängen herausgerissen und in das Bachbett geworfen, erinnern an ähnliche Schluchten im Schwarzwald. Zwei mächtige Sandsteinfelsen bewachen den Eingang dieses Steinmeeres. Die Wände sind jetzt steil, an der Hangkante stehen die Sandsteinplatten meist über den muldenförmig nach innen verlaufenden Hang, Bäume und Sträucher krallen sich mit aller Kraft ihrer Wurzeln an den steilen Hang. An verschiedenen Stellen tritt Wasser aus dem Hang. Manchmal leise plätschernd, dann wieder in kleinen Wasserfällen den Hang hinabsprudelnd. Wir nähern uns dem finalen Höhepunkt.
Hintere Hörschbachfälle
Zwei Wasserfälle speisen den Hörschbach. Wandert man die Schlucht aufwärts so befindet sich der erste Fall auf der linken Seite in einem kleinen Seitenarm. Hier sprudelt je nach Wasserstand mal mehr mal weniger Wasser führend ein Fall über mehrere Meter in die Tiefe.
Nur wenige Meter weiter endet die Hörschbachschlucht als Sackgasse. Die Kraft des Wassers hat hat einen tiefliegenden Kessel ausgebildet an dessen Ende - oder richtiger formuliert an dessen Besginn - ein weiterer Wasserfall steht. Mehrere Fallstufen wurden terrassenartig im Laufe der Zeit durch die Erosion ausgeformt. Zunächst mag man gar nicht glauben das das Rinnsal, welches da die Gesteinsstufen hinunterplätschert, die Kraft aufgebracht hat, diesen Kessel zu formen. Was dort an Wasser fließt, kommt recht unbeeindruckend daher. Glücklich der, der zu zweit hier ankommt. Ein schmaler Pfad führt hinauf zu einem kleinen Stausee an der oberen Wasserfallkante. Marschiert nun die zweite Person nach oben, kann sie eigenhändig eine Schleuse öffnen und es ergießt sich mit einem gewaltigen Schwall das aufgestaute Wasser die Stufen des Wasserfalls hinab. Ein beeindruckendes, wenn auch nur kurzes Schauspiel eröffnet sich dem im Kessel Wartenden.
Wanderungen im Gebiet
Durch die Schlucht führt auch eine Wanderung: