See, Bannwald und Wiesen
Der Untere See ist ein künstlich angelegter kleiner See zwischen Sersheim und Horrheim. Damit ist er einer von weiteren Seen im Naturpark Stromberg-Heuchelberg, die künstlich angelegt wurden und heute eine hohe Bedeutung für den Vogelschutz erlangt haben. Der Roßweiher und der Aalkistensee haben ihren Ursprung ebenfalls in der Kultivierungsarbeit der Zisterzienser Mönche des Klosters Maulbronn. Der Untere See wurde in seiner jetzigen Form erst 1987 angelegt. Ursprünglich haben die Möche auch hier einen Fischteich angelegt, der in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entwässert wurde. Erst mit den Baumaßnahmen Mitte der achtziger Jahre wurde der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
Für den Naturinteressierten hat der See allerdings einen nicht unerheblichen Nachteil – er ist unerreichbar. Ob Wasserralle oder Bekassine tatsächlich dort vorkommen, wie es auf Informationstafeln rund um den See beschrieben wird, ist daher nicht so einfach herauszufinden. Die Natur ist hier so gut geschützt, dass man den Menschen gleich ganz ausgesperrt hat. Doch vielleicht ist Abhilfe in Sicht. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu) scheint den Bau einer Beobachtungsstation zu planen (1).
Wen dieses Manko nicht stört, der findet hier eine ausgesprochen schöne und idyllische Wiesenlandschaft. Nach Norden hin sieht man die Höhenzüge des Strombergs, nach Westen wird das Gebiet durch das liebliche Mettertal begrenzt und im Süden – Richtung Sersheim - schließen sich Obstwiesen an in denen man schon mal einen Neuntöter beobachten kann.
Der See selbst ist wie oben erwähnt für den Besucher nicht zugänglich. Der Nabu beschreibt den See so: "Das heutige Naturschutzgebiet besteht im Kern aus mehreren zusammenhängenden kleinen und großen Stillgewässern." (2) Genau genommen ist für den Besucher davon aber nichts zu erkennen. Ein weiträumiger Röhrichtbestand umgibt den See und schirmt ihn dabei so gut ab, das es kaum möglich ist, einen richtigen Blick auf die Wasserfläche zu werfen.
Bei der Anlage des Sees wurde darauf geachtet, dass es neben flachen auch zur Versumpfung neigende Stellen gibt. So ergibt sich ein idealer Biotop für die Bekassine. Feuchte Wiesen umschließen den See, hier wächst das Fleischfarbene Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata). Kopfweiden und Weidengebüsche runden den Gesamteindruck ab.
Auch wenn man zum See nicht vordringen kann - für den ornithologisch Interessierten lohnt sich ein Besuch trotz alledem. Wanderfalke und Rotmilan können beobachten werden. Während der Zugzeit sollen auch Korn- und Wiesenweihe Zwischenstation im Gebiet machen.(3)
Im Süden des Gebiets grenzt an die Wiesen ein lichter Eichenwald. Viele Eichen machen einen nicht besonders vitalen Eindruck. Manch eine Krone hat einen ausgesprochen geringen Feinreisiganteil und wirkt ziemlich zerzaust. Den hier vorkommenden Mittelspecht und Pirol stört es sicher nicht.
Ein zusammenhängendes Kronendach bilden die Eichen vielerorts nicht mehr. So konnte sich der Bestand vertikal strukturieren. Die Lücken werden häufig von der Hainbuche gefüllt, die ebenfalls weite Bereiche des Unterstandes einnimmt. In geringen Anteilen übernimmt auch der Feldahorn diese Funktion. Ferner finden sich Elsbeeren in größerer Zahl.