Weinbau
Der Naturpark ist geprägt durch den Weinbau. Die südexponierten Bergseiten der Strombergzüge werden fast vollständig von Reben bedeckt. Mit dem Wechsel von Wiese, Wald und Reben hat die Landschaft eine sehr harmonische, liebliche Gestalt. Das die Weinberge vor wenigen Jahrzehnten noch ganz anders aussahen, als sie sich dem heutigen Besucher zeigen, vermutet man zunächst nicht. Und dennoch ist es so.
Die Flurbereinigung hat die Weinberge den wirtschaftlichen Erfordernissen angepasst. Welchen landschaftlichen Reiz alte von Trockenmauern terassierte Weinberge haben, lässt sich heute nur noch an wenigen Stellen erahnen. Was dem naturgenießenden Wanderer ein Leid ist dem Winzer sicherlich eine Freude. Wer einmal eine Trockenmauer gebaut oder saniert hat, ist sicherlich nicht besonders traurig darüber, wenn diese Aufgaben aus seinem Arbeitsbereich verschwinden. In Ochsenbach informiert ein Lehrpfad über die historische Weinlandschaft und gibt auf vielen Schautafeln ein Bild von der mühsamen Arbeit in den Weinbergen.
Trotzdem gingen mit der Flurbereinigung etliche Lebensräume verloren. Wie wertvoll diese Lebensräume sein können, das erkennt man, wenn man verschiedene Naturschutzgebiete besucht, die Teile dieser Landschaft erhalten konnten. Im Naturschutzgebiet Schützinger Spiegel wurde beispielsweise ein brachgefallener Hang gesichert, auf dem orchideenreiche Trespen – Halbtrockenrasen wachsen. Hier findet man größere Bestände der bereits angesprochenen Trockenmauern. Auch das Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg ist ein botanisches Kleinod, das einen Besuch unbedingt wert ist.
Wald
Der Naturpark ist
geprägt durch eichenreiche Wälder mit nur geringen
Nadelholzanteilen. Wald stockt im Wesentlichen auf den
Bergrücken bzw. den nördlich exponierten Hängen. Die
warmen Südhänge sind dem Weinbau vorbehalten.
Die
Bergrücken der verschiedenen Strombergzüge sind meist
nicht besonders breit. Schon bald fällt das Gelände wieder
ab. Auf der Nodseite liegen die schattigeren Hänge. Hier nimmt der Wald
häufig Flächen bis ins Tal ein. Die Anteile an Rotbuchen
am Bestandesaufbau nehmen dort zu.
Trockenwälder
Der Übergangsbereich zwischen den weinbaulich genutzten Hängen und den auf den Bergsporn wachsenden Eichen-Hainbuchenwälder weist zum Teil extreme Standortverhältnisse auf. Hier finden sich botanisch interessante Trockenwälder mit vorgelagerten trockenen Säumen. Das Naturschutzgebiet Diefenbacher Mettenberg soll insbesondere diesen Biotoptypen schützen. Aber auch die beiden bereits erwähnten Naturschutzgebiete Schützinger Spiegel und Füllmenbacher Hofberg weisen Anteile von Trockenwäldern auf.
Bannwälder
Zwei Bannwälder finden sich im Naturpark. Zum einen der 45,5 Hektar große Bannwald Sommerberg, der auf ein paar Pfaden noch begangen werden kann und der zu einem guten Teil aus Eichenaltholz besteht, zum anderen der mit knapp 15 Hektar deutlich kleinere Bannwald Kesselgraben. Beide Bannwälder liegen nicht weit auseinander und weisen die gleichen Waldgesellschaften auf (Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchen-Wald, Waldziest-Stieleichen-Hainbuchen-Wald, Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchen-Wald, Bacheschenwald).
Kulturgeschichte
Interessant ist auch die Kulturgeschichte des Waldes, war er in dieser Gegend doch lange Zeit das Jagdgebiet der württembergischen Herzöge und Könige. Zeugen dieser Geschichte sind das Kibannele – einem Statuenrest vermutlich der Göttin Diana im Kirbachtal in der Nähe des Kirbachhofs - , das Altertum – einem gemauerten Jagdsitz – und der Königsitz – einer Sandsteinbank in der Nähe von Freudental.
Bäche und Seen
Zwei von West nach Ost fließende Bäche zerschneiden die Strombergzüge und sind maßgebend für das Landschaftsbild. Metter und Kirbach haben der Landschaft ihr Aussehen verliehen. Streng genommen muss man auch die Zaber erwähnen, die namensgebend für das Zabergäu ist, auch wenn sie fast vollständig außerhalb der offiziellen Naturparkgrenzen fließt.
Die kleinen Seen im Gebiet sind fast alle menschlichen Ursprungs. Aalkistensee und Roßweiher beispielsweise wurden von den Mönchen des Maulbronner Klosters angelegt. Der Untere See ist jünger, seinen Ursprung hatte er aber ebenfalls in der landschaftsgestaltenden Tätigkeit der Maulbronner Mönche. Allerdings wurde der See in den Dreißiger Jahren entwässert und erst viel später 1986/1987 wurde er in seiner heutigen Form von der Naturschutzverwaltung erneut angelegt. Alle drei erwähnten Seen haben eine nicht unerhebliche Bedeutung für den Vogelschutz. Insbesondere der Aalkistensee hat gerade während der Zugzeit eine überregionale Bedeutung.